Moonshot - unvorstellbare Ziele erreichen

Arnold Redhammer | 10.July 2019

Artikelinhalt


MOONSHOT-THINKING

Wie Moonshot-thinking Unternehmen verändert und zu mehr Erfolg, Leidenschaft und Gemeinschaftsgefühl führt, soll in den nächsten Zeilen auch den Leser oder gar die Leserin beflügeln, diese Tugenden zu den eigenen zu machen.
Das Beispiel von John F.Kennedy wurde bereits im Intro angerissen und die Geschichte belegt den Erfolg, aber was ist verantwortlich dafür, dass Moonshots erfolgreich verlaufen?

GROSSE ZIELE UMWANDELN IN TEIL-ZIELE

Ziele werden häufiger erreicht, wenn man sie in kleine Teil-Ziele aufteilt und einen Schritt für Schritt Plan entwickelt, welcher den Weg zu den einzelnen Zielen möglichst detailliert beschreibt.
Noch erfolgreicher ist man, wenn diese Ziele auch konkret messbar macht und diese mit einem zeitlichen Rahmen versehen werden, wie im klassischen Projektmanagement üblich.

So weit, so logisch und wohl allseits bekannt?
Wir sehen uns das noch viel genauer an, keine Sorge.

ZIELE SCHRIFLTICH FORMULIEREN

Formuliere und kommuniziere dein Ziel sowie die daraus resultierende Belohnung und du wirst signifikant erfolgreicher sein bei der Erreichung dieser.

Es ist wesentlich einfacher ein Ziel spontan auszurufen, als sich damit wirklich auseinander zu setzen und es schriftlich zu Papier zu bringen. Etwas gedacht, gesagt ist einfach. Etwas zu Papier zu bringen, dass strukturiert ist und auch bei mehrfacher Betrachtung noch Sinn ergibt, eine ganz andere Herausforderung.

Das gilt in gleichem Maße für die Belohnung. Versuche dir klar zu werden wie sich dein Leben durch das erreichen eines Ziels verbessert und beschreibe das so konkret wie möglich.

Etwas schriftlich zu formulieren, fordert unterschiedliche Areale unseres Gehirns. So müssen die Gedanken zuerst sortiert und anschließend ordentlich strukturiert werden damit daraus ein möglichst verständlicher Text wird. Dieser Prozess hilft nachweislich dabei, sowohl erste Hürden als auch weitere Potentiale auszumachen, was entweder von Beginn an für mehr Erfolg sorgt oder eben sofort zum Verwerfen des eigentlichen Zieles führt.

Möglicherweise stellen wir schlicht fest, dass es lohnender sein könnte die eigenen Ressourcen für ein sehr viel interessanteres Ziel einzusetzen. Schnelles aber intelligentes und bewusstes Scheitern Par excelance.

C.Hayes, I.Rosenfarb, E.Wolfert, E.Munt, Z.Korn und R.D.Zettle in "Self-Reinforcement Effects: An Artifact of Social Setting?" (1985) Journal of Applied Behaviour Analysis,18 (3), pages 201-14.

FOKUS AUF WENIGE ZIELE

Mehr Ziele benötigen mehr Aufmerksamkeit, mehr Ressourcen und so etwas wie Multitasking gibt es einfach nicht!

Das ist der simple Grund warum wir Ziele in kleinere Ziele zerteilen und immer nur einige wenige davon parallel abarbeiten.

KOMMUNIZIEREN EINES ZIELS

Menschen die Ihre Ziele der Öffentlichkeit präsentieren, erreichen diese deshalb signifikant öfter, da einerseits die Angst vor einem Verfehlen der Ziele wesentlich höher ausgeprägt ist als wenn man niemanden oder nur sehr wenige von den Zielen wissen lässt und andererseits eine größere Belohnung im Falle der Zielerreichung in Form breiterer Anerkennung winkt.
Wie wir wissen ist die Emotion Angst eine der stärksten und eine relativ simpel zu generierenden Motivationen für Menschen - man sehe nur regelmäßig Wahlergebnisse in Europa und die Themen mit denen diese gewonnen werden. Nutzen wir diese Angst positiv, um uns selbst zur Zielerreichung zu motivieren!

M. Deutsch and H.B. Gerard (1955). 'A Study of Normative and Information Social Influences Upon Individual Judgement'. Journal of Abnormal and Social Psychology, 51, Seiten 629-36

Einen hervorragenden Beitrag welcher gut zum Thema Angst passt, gibts vom Meister procrastinator Tim Urban in seinem Panic Monster Ted-Talk. Auch dieses Panic Monster wird natürlich immer größer und mächtiger je mehr von deinen Zielen wissen.

Tim Urbans Panic Monster Ted-Talk

BELOHNE DICH

Begleite den Ziel-Erreichungs-Prozess, ähnlich wie das in vielen erfolgreichen Video-Spielen längst gang und gäbe ist, mit so genannten Achievements. Viele kennen die Projekt Abschluss Party, wesentlich effizienter jedoch ist es Belohungen über den gesammten Prozess ebenso in greifbaren Abschnitten zu streuen zum Beispiel ein Muffin, ein Stück Schokolade oder andere Kleinigkeiten auf dem Weg zum Ziel!

Und wenn du nicht alleine für das Ziel verantwortlich bist, dann gilt das natürlich für das gesamte Team, egal ob die Person direkt am Ziel mitarbeitet oder dir "nur" das Leben erleichtert bei deinem Part der Zielerreichung. Das Vergessen besonders oft Vertriebsmitarbeiter in klassisch geprägten Strukturen.

FAZIT

Scheinbar alles so simpel, jedoch in vielen Unternehmen undenkbar all dies zu bewerkstelligen.

Viele dieser Bausteine sind nicht zufällig Teil der OKR-Mehtode, oder lassen sich hervorragend mit Objectives and Key Results kombinieren.

Mit OKR werden Ziele verschriftlicht gesammelt, gemeinsam priorisiert und auf 5 reduziert, womit der Fokus auf das Wesentliche gerichtet wird und anschließend an alle die Ziele für das nächste Quartal kommuniziert.

Klare Anhaltspunkte, warum OKR Unternehmen wie Intel, Google, Linkedin, Mymüsli, Flixbus oder Zalando so unglaublich erfolgreich gemacht hat.




Links zum Artikel

Self-Reinforcement Effects: An Artifact of Social Setting? - Journal of Applied Behaviour Analysis (1985)

A Study of Normative and Information Social Influences Upon Individual Judgement - Journal of Abnormal and Social Psychology

Tim Urban - Mitgründer und Autor des Blogs Wait but Why

Der Multitasking-Mythos - Zeit.de

Why do achievements work - www.psychologyofgames.com


VORHERIGER ARTIKEL